Granit, Kiefern & Salzwasser

Herbst 2024

…wenn man nach Ruhe sucht, scheint die häufigste Erfahrung zu sein, dass sie zu weit weg ist. Hier wird man,nur wenige Schritte von der Haustür entfernt, sofort fündig. Das dürfte gerne immer so leicht sein…

Und das “Runterkommen” kann hier schnell gehen, wenn man neugierig auf die Landschaft und die täglich unterschiedlichen Stimmungen ist, die durch die Witterung entstehen. Und wenn es mal so richtig rough wird, dann merkt man, wie klein und schwach man ist. Gleichzeitig stellt sich ein wohliges Gefühl der Ehrfurcht ein, man fühlt umso mehr das man lebt und beginnt auch diese Momente als Genuss zu empfinden, zusammen mit Dankbarkeit dafür, all das erleben zu dürfen….Aber genug des Geschwafels… ich schweife ab ;))


[ Die ersten Tage… von Mittwoch den 25.09. bis Montag den 30.09. ]


Durch Nadines “Terraforming” Projekt, hat man nun, sobald man auf Rossö vor dem Tennisplatz einbiegt, einen solchen Ausblick, statt nur Wald. Es bereitet erst mal Probleme sich zu orientieren, da es sich anfühlt als wäre man nicht mehr Ortskundig…


Ansonsten war dieser erste Mittwoch wirklich ein Genuss, allerdings mit 8 Beaufort und mehr. Wahrscheinlich habe ich mir schon da die Zündung für meine Erkältung geholt. Laufen, klettern, schwitzen und dann mal wieder auskühlen…aber das Wetter war ein Traum - Sonne und eine extra steife Briese :)


Solbald wir Rossöhamn erreicht haben, wurde es windstill und wärmer…

(…ihr fragt Euch wahrscheinlich - woher kommt das wunderbar weiche pastellige Bokeh in diesem Bild - es wurde mit einem alten Pentacon M42 2.8/ 135mm mit 15 Blendenlamellen gemacht, sowie noch weitere Aufnahmen, die folgen)

An einem so perfektem Platz, gegenüber vom eigentlichem Hafen, hat man auch im Winter die ganze 2 Tageshälfte Sonne, bis sie untergeht…

Auf sehr vielen Grundstücken stehen Apfelbäume, oft mehrere. Dieses Jahr ist sehr viel Ertrag. Viele Bäume hängen unter dieser Menge an Äpfeln, die alle sehr schön rot leuchten und auch in diesen Tagen noch viel Sonne bekommen. Leider werden die Bäume oft nicht abgeerntet. Bei dem anderem Gedöns, bin ich mir nicht sicher, was es ist…Ich glaube, keine Johannesbeeren. Wenn es jamand weiß, mal schreiben:)


Donnerstag waren wir mal am Svinesund. Ich Habe wegen der Erkältung nicht so viel Kondition gehabt, deswegen was bequemes. Ich wollte unbedingt mal beide Brücken schön zusammen auf ein Bild bekommen. Auf dem Satillitenbild nach einer Stelle gesucht und gefunden. Der “Hjelmkollen”. Es steht noch eine alte Ruine drauf (Kanonenstellung mit 2 Geschützen von 1905). Nicht ausgeschildert von der alten E6 runter in einen kleinen Schotterweg, dann Auto abstellen und zu Fuß weiter, über ein Privatgrundstück, und dann den Berg hinauf. Eine phänomenale Position. Eine gute Aussicht auch in Richtung Halden. Interessant war auch der Weg von der alten E6 runter zum Wasser durch “Gamle Svinesund” (3 Häuser), dann scheint der Schotterweg über ein Privatgrundstück zu gehen, da man durch eine Toranlage fahren muss. Dort durchquert man dann eine kleine sehr geschützt und sonnig gelegene Apfelplantage mit einem sehr ansprechendem Hofladengebäude, dann wieder duch ein Tor hinaus und man kommt an der neuen E6 und der neuen Svinesundbrücke raus. Von dort haben wir noch einen Abstecher nach “Sponvika” gemacht. Ein kleines norwegisches Dorf, direkt am Wasser und zu der Zeit, recht verschlafen. Sehr gemütlich und schön gelgeen, in einer Talkessel-bucht. Fast ein norwegisches “Fjällbacka”. Dort haben es einige mit dem vielen Obst klug gelöst - kleine Tische am Weg von denen man sich das Obst umsonst mitnehmen kann. Dort haben wir einige Zeit verbracht, was gesnackt und die Sonne genossen.

Blick nach Halden

Kleine Überraschung als wir vom Svinesund zurück kamen - Antipasti mit einem sehr süffigem Spanischem Primitivo:))

Noch ein paar weitere Eindrücke…

Sehr authentisches Flåkmoped

Die meisten Boote werden gerade reingeholt. Die liegen bleiben sind meist solche die fast täglich benutzt werden, so wie diese “Snipa” in türkis. (In Norwegen heißen sie “Snekke”)

Von Klåvorna durch das Moor zurück…

Die Hochseepricke im Hintergrund ist durch Sturm losgerissen und angespült worden. Die Stürme häufen sich in den letzen Jahren und werden immer heftiger. Der Strandabschnitt aus Laufrichtung nach links, ist jetzt c.a. 50cm tiefer wie noch vor einigen Jahren. Die Buschrosenabgrenzung vom Sandteil zum Wiesenteil ist fast vollständig verschwunden. Dort ist jetzt ein scharkantiger Absatz in oben erwähnter Dimension.

Mit dieser Lösung gehen wir voll einich…;)

So klang dann der Freitag aus...


Gestern, also Montag den 30.09, lag Jana flach. Jared hat uns besucht, nach der Arbeit. Er arbeitet jetzt auch als Tischler in Lur, in der Herstellung von Zimmer und Haustüren. Danach noch einen kleinen Abendspaziergang Richtung Kockholmen.

Das kleine Bootshaus und der Steg bedürfen mal wieder etwas Zuwendung. Die Muschelkolonie auf den Stegschwimmern ist ein gelungenes Fressen für viele Insekten…

Das alte Haus in neuem Anstrich. Alles rundherum mit mehr Licht und viel Terasse. Sieht extrem gut aus!!


[ Dienstag den 01.09. ~ Saltö ]


Am Dienstag den 01.09. sind wir mal wo hingefahren wo wir noch nicht waren, auf die Nachbarinsel Saltö. Allein Die Fahrt über Daftö, Öddö und Tjärnö war etwas für die Augen. Die Brücken von Insel zu Insel sind einspurig und 2 davon mit Ampel, da man sonst nicht einsehen kann ob man fahren könnte oder nicht.

Direkt am Anfang von Saltö gibt es eine Fakultät der Universität Göteborg. Ein Marinebiologisches Institut. Es wird unter anderem erforscht, wieviel Müll woher und in welcher Menge angespült wird. Es gibt dort einen von mehreren Referenzstränden und man ist angewiesen, jegliches Strandgut dort zu belassen damit die Forschung nicht verfälscht wird. Das gesamte Gebiet ist ebenfalls Naturschutzgebiet. Die Felsküste dort ist wieder anders als auf den Nachbarinseln…ein anderer Eindruck. Dort haben wir uns einige Stunden aufgehalten und sind anschließend auch noch mal über das Uni Gelände gegangen. Dort Arbeiten bis zu 70 Studenten und Dozenten.

Auf Saltö gibt es recht weite Granitflächen die nicht steil sind und ganz bequem spanzierender-Weise erkundet werden können. Dadurch kann jeder die faszinierenden organischen Formen - eingeschliffene Kanäle, Löcher und Rinnen entdecken. Die letzte Gletscherschmelze hat deutliche Spuren hinterlassen...

Diese Zeit hat auch noch andere Spuren hinter-
lassen, wie unten zu sehen...

... Sooo, es ist Mittwoch Abend und c.a. 23h. Es fehlen noch Bilder u. Infos zu Saltö. Heute waren wir rund um Sannäs zu laufen... fehlt auch noch. Aber jetzt ist Heia angesagt. Denn morgen schauen wir uns den “Dalslandkanal” an, also etwas früher raus. Es wird nachgeliefert... N8:)

... diese Steinmuränen finden sich überall in der Region. Weiter nach oben, steht der ganze Wald darauf. Nach unten ins Wasser setzt sie sich wie ein Fluss aus Steinen bis in die Tiefe fort. Alle diese Steine glatt und rund geschliffen. Solche Steine sind auch für die Rinnen und Kanäle auf den Plateaus verantwortlich.

Auch häufiger auf Saltö, Kiefern die gezwungen sind zu “kriechen” statt in die Höhe zu wachsen. Hier ist wieder deutlich mehr dauerhafter Wind wie eine Insel südlich.